Nemuel Feurle

Als Kind war ich immer ein ziemlicher Allroundsportler, zumindest für eine kurze Zeit in welcher ich wirklich alles ausprobierte. Von Kampfsportarten über Ballsportarten bis zu Schach und Triathlon zudem versuchte ich einige Instrumente zu lernen, was eigentlich nie so wirklich klappte. Mit meiner Posaune könnte ich Jingle Bells spielen, darauf war ich besonders stolz. Was mir letztendlich am meisten Freunde machte waren generell Ausdauersportarten, ich ging mehrmals die Woche laufen, abwechselnd auf der Straße oder über meine Heimatberge. Ich fuhr viel Rennrad und versuchte mich ab und zu wieder mit dem Mountainbike an einem steilen Trail. Wieso Triathlon nicht für mich war? Kurze Antwort: Wasser, ja wenn ich von etwas heute noch Angst habe, dann ist es alleine im Wasser zu schwimmen- deshalb hielt ich es für schlau, mich nicht darauf zu konzentrieren.

Im Winter zog es mich in den Schnee, oft mit den leichtesten und modernsten Rennskitourenski ging ich zusammen mit meiner Mum auf und ab. Sie war und ist eine begeisterte und enorm ehrgeizige Ausdauersportlerin. Beim Skibergsteigen konnte ich einige Erfolge erzielen, denn wenn ich eines gut konnte ist es voll ans Limit zu gehen und zu Leiden. Irgendwann wurde meine Passion zum Klettern so groß, dass ich meine Skitouren Karriere beendete, da mir das Klettern alles bot was ich mir jemals erträumt hätte investierte ich überdurchschnittlich viel Zeit in den Sport. Durch viel Motivation konnte ich mich  in kürzester Zeit grandios an der Wand bewegen. In den darauffolgenden Jahren passierten die unterschiedlichsten Dinge, von mehreren Niederlagen im Wettkampf bis hin zu einzelnen Top Ergebnissen, von wilden Felsrouten wie "Prinzip Hoffnung" mit 16 Jahren bis hin in die großen Wände wie im Rätikon oder an der Roten Wand wo ich bestimmt  mit 16 Jahren einer der Jüngsten Kletterer gewesen bin der sich in solche Routen wagt.

Kurz vor meinem 18 Geburtstag fällte ich eine Entscheidung welche mir bis heute ein Leben voller Freude, Reisen unglaublicher Freiheit schenkt. Ich entschied mich dafür meine Schullaufbahn nach der dritten Klasse im Sportgymnasium frühzeitig zu beenden. Meine Leidenschaft in den Bergen wollte ich zu meinem Beruf machen als Bergführer. Doch wie es kommen sollte, habe ich mich nie daran gewagt, ob es daran liegt dass ich nicht prima Ski fahre oder ob es meine Entscheidung war, weil ich meinem schon überlasteten Rücken keinen solchen Job zutraute, bleibt eine Spekulation ich weiss es selbst nicht mehr. Heute denke ich ganz ehrlich, ich möchte noch viel mehr erreichen, nicht im Sport sondern in meinem Beruflichen Leben, deshalb verfolge ich nun ein Ziel welches mich definitiv fordert und mir Alles wenn nicht sogar noch mehr abverlangt. Wichtig ist mir, dass wenn ich auf mein Leben zurück blicke, ich nichts bereue. 

Fotocredit: Skinfit International